Das 3R Framework: 3 + 1 Kategorien für deine Projekte und Aufgaben

Wie zielführend sind eigentlich die Dinge, die ich so tagtäglich für mein Business mache?

Diese Frage hab ich mir vor einigen Jahren bei meiner Jahresplanung für 2023 gestellt – und festgestellt, dass ich mir da teilweise gar nicht so sicher bin. Ich war dauerbeschäftigt, mein Business ist umsatzmäßig auch gewachsen, aber ich hatte trotzdem manchmal das Gefühl, nicht so richtig voranzukommen.

Das hatte sicher verschiedene Gründe, aber ich hab mir in dem Zuge nochmal eins ganz bewusst gemacht:

Ich will die Zeit, die ich in mein Business stecke, sinnvoll nutzen. Ich will Dinge nicht nur tun, weil ich mich dann beschäftigt fühle. Das ist natürlich in jedem Business wichtig – wenn du soloselbstständig bist (so wie ich) aber nochmal mehr. Denn wenn du nichts machst, was dein Business voranbringt, dann macht es niemand.

Anfang 2023 hab ich dann also beschlossen: Ich arbeite nur noch an Projekten und Aufgaben, die in eine von drei Kategorien fallen!

Welche das sind, lernst du gleich – für mich ist das nach wie vor ein super nützliches Framework.

Und neben vielen Beispielen zeig ich dir am Ende des Artikels natürlich auch, wie du das Framework in Notion umsetzt und dort in deinen Workflow integrieren kannst.

3R Framework: Das sind die 3 Kategorien

Im Grunde ist so ein Business ja simpel gestrickt: Das Ziel ist immer erstmal, Umsatz zu machen – denn von irgendwas musst du leben; deine Einnahmen sind ein großer Hebel zu mehr Freiheit (und haben wir uns nicht alle selbstständig gemacht für mehr Freiheit? Was auch immer das konkret für dich bedeutet).

Damit du Umsatz machen kannst, muss deine Zielgruppe wissen, dass es dein Angebot gibt. Dafür brauchst du Reichweite. Du kannst es auch Sichtbarkeit nennen, wenn du das Wort lieber magst; das Prinzip ist das gleiche.

Und wenn Leute dein Angebot gekauft haben, sollen sie das natürlich nicht bereuen, sondern richtig gute Ergebnisse erzielen und so zufrieden sein mit dem Kauf, dass sie das Angebot im besten Fall weiterempfehlen.

Was braucht dein Business also?

  • mehr Umsatz → Revenue
  • mehr Reichweite → Reach
  • zufriedenere Kund:innen → Retention

Da haben wir es schon, das Framework: Alle Projekte und Aufgaben, an denen du arbeitest, sollten in eine dieser drei Kategorien fallen – denn im Kern braucht dein Business nicht mehr als das.

Praktischerweise verstärken und beeinflussen sie sich auch alle drei gegenseitig!

Schauen wir uns mal einige Beispiele an, was das in deinem Solo-Business konkret bedeuten an Projekten und Aufgaben bedeuten könnte.

Revenue: Mehr Umsatz

  • einen Onlinekurs rausbringen, um deinen Umsatz nicht mehr an deine Arbeitszeit zu knüpfen
  • einen VIP-Tag als Premium-Coaching-Angebot einführen
  • ein Affiliate-Marketing-Programm für deine Produkte aufbauen
  • eine Membership launchen für regelmäßigere Einnahmen
  • deine Sales Pages überarbeiten, damit sich die Conversion Rate erhöht
  • die Preise deiner Beratungspakete erhöhen bzw. die Preisstruktur anpassen
  • deine bestehenden Angebote zu einem großen Bundle zusammenfassen
  • Frühbucher-Rabatte für bestimmte Angebote einführen
  • passive Einkommensströme aufbauen, indem du Produkte auf Marktplätzen anbietest (Etsy, Udemy etc. sind solche Marktplätze)
  • Upsells, Order Bumps etc. in bestehende Bestellprozesse integrieren

Reach: Mehr Reichweite

  • einen Podcast starten, in den du Gäste mit eigener Reichweite einlädst
  • eine Content-Strategie für LinkedIn erstellen und dort regelmäßig posten
  • bestehende Blogartikel für Suchmaschinen optimieren
  • Ads schalten und deine E-Mail-Liste mit einem Freebie aufbauen
  • als Speakerin bei relevanten Events bewerben
  • eine Pinterest-Strategie für mehr Traffic entwickeln
  • mit anderen Selbstständigen kooperieren, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen
  • einen YouTube-Kanal starten
  • Gastbeiträge für reichweitenstarke Blogs schreiben

Retention: Zufriedenere Kund:innen

  • einen standardisierten Onboarding-Prozess für neue Coaching-Kund:innen entwickeln
  • eine Feedback-Routine nach Projektabschlüssen einführen
  • ein Willkommenspaket für neue Kund:innen erstellen
  • Support-System optimieren für schnellere Antwortzeiten bei Fragen
  • Kursinhalte aktualisieren, sodass nichts veraltet ist
  • Ressourcen-Bibliothek für bestehende Kund:innen aufbauen
  • Leitfaden für häufig gestellte Fragen erstellen
  • Follow-up Calls nach Beratungen einführen

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Lässt sich nicht vermeiden: Admin

So hatte ich also Anfang 2023 dieses Framework für meine Arbeit eingeführt – um relativ schnell festzustellen, dass sich eine weitere Kategorie nicht vermeiden lässt, nämlich Admin.

Buchhaltung, Steuervorauszahlungen machen, digital aufräumen (wann hast du deinen Downloads-Ordner zuletzt geleert?) usw. gehört natürlich auch dazu.

Wenn du aber so bspw. merkst, dass die Admin-Aufgaben überhand nehmen, wär das vielleicht ein guter Zeitpunkt, um das ein oder andere an eine VA auszulagern oder bestimmte Prozesse zu automatisieren, damit weniger Zeit dafür draufgeht.

So kannst du dich mehr auf die anderen drei Kategorien fokussieren!

Das 3R Framework in Notion umsetzen

Zum Abschluss will ich dir jetzt noch zeigen, wie du das 3R Framework in Notion umsetzen kannst. Wenn du damit bisher noch nicht arbeitest, schau dir hier meine Guides zum Einstieg an!

Der erste Schritt in Notion besteht in jedem Fall darin, eine entsprechende Eigenschaft anzulegen, sowohl in deiner Aufgaben- als auch in der Projekte-Datenbank. Ich empfehle dir eine Mehrfachauswahl mit den vier Optionen (die Emojis sind natürlich optional).

Mach es dir bei neuen Aufgaben und Projekten ab jetzt zur Routine, mindestens eine der Optionen auszuwählen! Wenn dir das bei manchen Einträgen schwerfällt, solltest du nochmal überdenken, ob es sich wirklich lohnt, da Zeit reinzustecken.

Als nächstes kannst du dir verschiedene Datenbankansichten erstellen und in deine Dashboards einbauen. Was für dich hier am besten passt, kommt natürlich total auf deinen Workflow an und ist dementsprechend individuell – aber hier sind ein paar Ideen:

Wenn du eine Wochenübersicht nutzt, kannst du alle deine Aufgaben für diese Woche als Board dort anzeigen, gruppiert nach den Kategorien. So siehst du direkt, wofür du was machst und wo diese Woche ggf. dein Fokus liegt:

Das 3R Framework ist auch bei der Projektplanung super praktisch. Nehmen wir mal an, dein Ziel ist es, im ersten Quartal deine E-Mail-Liste auf eine bestimmte Größe zu bringen – dann überlegst du dir (hoffentlich) einige Projekte, mit denen du dieses Ziel erreichen willst.

Bei diesen Projekten sollte der Fokus logischerweise auf der Reichweite liegen, denn die brauchst du für eine größere E-Mail-Liste.

Wenn du aber feststellst, dass du nur Projekte für die anderen beiden R’s geplant hast, wird’s wahrscheinlich schwer, das Ziel zu erreichen.

Was du auch machen kannst, ist eine Liste zu erstellen mit Ideen für Aufgaben in jeder Kategorie. Es müssen ja nicht immer riesige Projekte sein – einen A/B-Test auf deiner Sales Page zu starten, um die Conversion Rate zu erhöhen, ist eine Aufgabe, die nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen sollte.

So eine Liste ist auch praktisch, um neue Ideen jederzeit schnell hinzuzufügen!

Wenn du in deinem Business bereits mit SOPs arbeitest („Standard Operating Procedures“, das fancy Wort für Prozesse bzw. Anleitungen), kannst du auch dort vermerken, in welche der drei Kategorien ein Prozess einzahlt.

Möglichkeiten, das 3R Framework in Notion einzubauen, gibt es also viele – ich wünsch dir viel Spaß beim Rumbasteln!


Hi, ich bin Lea! Anfang 2017 habe ich mein Content-Publishing-Business gestartet und seitdem diverse Projekte, Websites und Kanäle aufgebaut. All das mach ich ganz alleine – ich bin komplett soloselbstständig. Hier bei System & Flow zeig ich dir, wie du dir mithilfe von Notion dein eigenes Arbeits- und Organisationssystem kreierst, für ein entspanntes, strukturiertes Solo-Business!

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  1. Liebe Lea,

    ein hilfreicher und interessanter Artikel. Das hab’ ich gleich umgesetzt.

    Jetzt versuche ich, die Aufgaben entsprechend einzuteilen. Und tue mich beim Weiterbilden schwer. Wenn ich ein Video schaue oder ein Buch lese, um eine neue Technik zu lernen oder ein Projekt erst umsetzen muss (in meinem Fall häkeln): Wo gehört das deiner Meinung nach rein?
    Ist das jetzt Umsatz, da es später zu einem Produkt werden kann? Oder Reichweite, weil ich drüber schreiben könnte? Oder beides?

    Uiuiui, finde ich nicht so ganz einfach. Ich bin gespannt auf deine Meinung.

    Liebe Grüße
    Désirée

    1. Spannende Frage – ich würde wahrscheinlich am ehesten sagen beides! Wenn du aber erstmal keinen direkten Bezug herstellen kannst, könnte natürlich „Weiterbildung“ auch eine zusätzliche Option sein. Ich geh mal davon aus, dass jegliche Weiterbildung ja auf dein Business einzahlt 🙂

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